Meine Beobachtung beim Coachen, was ist eine Verbindung zu uns selbst, wie stellen wir sie her und eine leichte Übung dazu.
Immer wieder berichten mir Menschen, dass sie am Computer zu trinken und zu essen vergessen und stundenlang arbeiten. Ein Flow ist ja etwas wunderschönes. Die Bedürfnisse des Körpers zu vergessen, zu ignorieren dagegen weniger.
Auch in meinen Einzelcoachings erlebe ich immer wieder, wie abgeschnitten die meisten Menschen von sich, der Selbstwahrnehmung und ihren Gefühlen sind. In unserer immer schneller werdenden Welt und der voranschreitenden Digitalisierung nimmt dies beständig zu. Besonders stark sind davon Manager, Führungskräfte und Freiberufler betroffen. Aber letztendlich haben hier fast alle Menschen ein Defizit.
Fangen wir aber am Anfang an:
Was ist überhaupt Verbindung zu uns selber?
Es ist die Wahrnehmung des eigenen Köpers, das Spüren seiner Bedürfnisse und der körperlichen Reaktionen, wie Hunger, Kälte, körperliche Spannung und Entspannung, Schmerz usw. Und das Wahrnehmen der eigenen Gefühle. Aller Gefühle, nicht nur die Extremen, wie Angst, Freude, Lust, sondern auch die Stillen, wie Empathie, Vorfreude, Unsicherheit, Zufriedenheit usw.
Dies kann nur dadurch geschehen, in dem ein kleiner Teil unserer Aufmerksamkeit möglichst häufig beim Körper ist.
Wie nacht man dies?
Dazu dürfen wir erst still werden (siehe mein erster Blog „Was ist Stille“). Voraussetzung um still werden zu können, ist das Unterbrechen der jeweiligen Tätigkeit. Und dann können wir mit Atem- und Wahrnehmungsübungen die erste zarte Verbindung zu uns selbst wieder herstellen.
Uff, denkt jetzt vielleicht jemand, da muss ich ja üben. Ja, ohne etwas Üben geht es nicht. Die gute Nachricht ist, ist erst einmal ein Fundament gelegt (z.B durch mein Coaching im Wald), kann in vielen Alltagssituationen geübt werden, wie z.B. beim Warten in der Schlange.
Ich selber habe durch meine Schauspielausbildung und die Schauspielerei ein sehr gute Verbindung zu mir. Natürlich ist die Verbindung keinen 24 Stunden, aber eben so häufig, dass ich den Atem oft durch den Körper fliesen spüre und so eine Art Kommunikation zwischen Körper und Bewusstsein stattfindet.
Ist das nicht arbeitsbehindert oder ablenkend?
Nein, ganz im Gegenteil, dadurch bin länger frisch und leistungsfähiger und alles macht mehr Spaß, da es bewusster ist.
Übung
Wer will, hier ist eine Atemübung für die Verbindung zu Dir selbst:
Stelle Dich aufrecht hin mit weichen Knien (d.h. nicht ganz durchgedrückt), möglichst ohne Schuhe, spüre für ein paar Momente Deine Fußsohlen. Du kannst dabei die Augen schliessen, dann ist es leichter sich nach innen zu konzentrieren, offen geht aber auch. Wenn Du sie gut spürst, schicke Deine Atmung in die Fußsohlen. Du kannst Dir Deinen Atem als farbiges Gas vorstellen, wähle die Farbe nach Deiner Wahl. Mach dies so lange, wie es Dir gut tut. Viel Spaß beim Üben.